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anna.laclaque
RAUMINSTALLATION.VIDEO.STIMME.PERFORMANCE.MALEREI
CV
anna.laclaque ist als Sängerin und Pianistin ausgebildet. Als Sängerin (Annette Stricker) hat sie besonders im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters eine internationale Karriere gemacht. Sie arbeitete mit herausragenden Regisseuren wie Achim Freyer und Choreografen wie Trisha Brown und Reinhild Hoffmann und gehörte u.a. als Solistin zum Ensemble der Oper in Frankfurt am Main. “In the role of Lady Macbeth, German mezzo-soprano Annette Stricker returns to the Festival after her outstanding portrayal of the Ducess in Luci mie traditrici.” NEW YORK TIMES
Geprägt von der darstellerischen Arbeit als Sängerin im zeitgenössischen Musiktheater wechselte die Künstlerin 2010 als anna.laclaque zur Bildenden Kunst, arbeitet seither freiberuflich und entwickelt transmediale Rauminstallationen, in welche sie experimentelle Videos, ihre Stimme und ihre Gemälde integriert. 2012 gründete sie den Kunstraum laclaque.raum für performance in Braunschweig, gestaltete Voice-Performances und Video-Projektionen im öffentlichen Raum, schuf multimediale Rauminstallationen mit Hilfe elektronischer Medien, performte auf Konzerttourneen zusammen mit ihrem Trio Konkret zu Abstrakt live improvisierte elektroakustische Musik, gestaltete Bühnenräume mit experimentellen Videos und Malerei (Projekttheater Dresden, Ruhrtriennale Essen, Stadttheater Bremerhaven). 2019-2023 war sie Erste Vorsitzende des BBK Braunschweig. anna.laclaque zeigte ihre Werke u.a. im hole of fame in Dresden, projektraum-bahnhof/Kleve, Walkmühle/Wiesbaden, Concordia in Enschede, Allgemeiner Konsumverein und städtische galerie/halle267 in Braunschweig, Bedürfnisanstalt in Hamburg. 2020 initiierte sie das internationale Kunstprojekt art mutation.online. Sie erhielt zahlreiche Stipendien für Performance- und Ausstellungsprojekte. anna.laclaque ist Mitglied im Verein Berliner Künstler e.V. und lebt und arbeitet in Berlin und Nice, France.

Installation (detail)
KÜNSTLERISCHES STATEMENT
Das THEMA der Kunst von anna.laclaque ist die Darstellung der fluiden Vielfältigkeit des Individuums. Ihr Forschungsansatz geht von der These aus, dass jedes Individuum aus multiplen Ichs zusammengesetzt ist, die miteinander streiten und in unterschiedlicher Weise nach außen sichtbar werden. anna. definiert diese verschiedenen möglichen Ichs, isoliert sie und setzt sie neu zusammen, um die Komplexität und Fluidität der Individualität erfahrbar zu
machen. Ihr künstlerisches Material gewinnt anna. aus der performativen Arbeit mit dem eigenen Körper und der eigenen Stimme. Somit ist die Künstlerin gleichzeitig Medium und Projektionsfläche für die Betrachtenden. In ihrer Arbeit konfrontiert sie die verschiedenen Zustände des Ichs mit der Außenwelt und erforscht die Ursprünge des Individuums als Teil und Produkt seiner Umwelt, wie es in der Welt steht und wie es mit ihr interagiert. Als künstlerische Produkte dieser Forschung entstehen meist komplexe multimediale Installationen, deren Räumlichkeit erlaubt, das Spektrum der verschiedenen Facetten des Ichs aufzufächern und erlebbar zu machen. Für anna. ist Kunst Kommunikation, ihre Räume leben von der Interaktion mit den Betrachtenden. So kann ihre Arbeit nicht nur innerhalb der künstlerischen Performance-Tradition eingeordnet, sondern auch in Beziehung zum Theater gesetzt werden, einem zentralen historischen Ort der (Selbst-) Erkenntnis und Katharsis.
INTERDISZIPLINÄRE ARBEIT anna.’s Arbeit profitiert von der Breite der ihr eigenen künstlerischen Disziplinen. Die Medien Gesang, Performance, Video und Malerei setzt sie in Beziehung zueinander und führt sie ineinander über. Diese transmedialen Wandlungen ermöglichen eine maximale Vielfalt an Blicken auf die multiplen Facetten des Ichs.
PERFORMANCES In den Performances spielt die ausgebildete Opernstimme der Künstlerin eine zentrale Rolle. Als strukturbildendes Ausdrucksmittel fließt der Gesang in die Arbeiten ein. Der Einsatz von Live-Elektronik dient zur Verfremdung und Vervielfältigung der Stimme und macht die Facetten der Person auch akustisch erfahrbar.
RAUMINSTALLATIONEN UND VIDEOS Die Performances von anna.laclaque sind Ausgangspunkt für die Gestaltung von komplexen, multimedialen Raum- Installationen. Die Performances werden in Videos und Tonaufnahmen dokumentiert und für die Installationen künstlerisch weiterverarbeitet. Rückkopplungen bzw. Schichtungen in Ton und Bild dienen anna.laclaque dazu, Räume zu gestalten. Die Rückkopplung im Bild ermöglicht die Konfrontation der Person mit sich selbst.
MALEREI Auch in der Malerei von anna.laclaque ist die transmediale Arbeit zentral: zahlreiche emotionale Momente aus Videos werden zu Stills komprimiert und auf die Leinwand malerisch übertragen und überlagert. So bekommen sie neue dynamische Zusammenhänge, zerfallen, reagieren miteinander, bewegen und erfinden sich neu. Diese Übersetzung von Video in Malerei erzeugt eine Evolution von Formen bis hin zur Abstraktion. So entwickelt anna.laclaque ein Repertoire an Formen und Symbolen, die aus Bewegungen und Interaktionen entstanden sind.

Performance
anna.laclaque/ Michel Lavignon/ Mone Schliephack